Perlen-Arten

1. Süßwasser Zuchtperlen:

Durch ihre Vielfalt in Form, Farbe und Größe sind Süßwasserperlen sehr beliebt. Es gibt Grössen von 2 bis 8 mm, der Durchschnitt liegt jedoch bei 4 bis 5 mm. Als absolut selten gelten Süßwasserzuchtperlen mit einer Grösse von über 10 mm. Seit dem 13. Jahrhundert werden diese Perlen gezüchtet. Von 1924 bis Mitte der 70er Jahre beherrschte Japan mit Ihren bekannten Biwa Perlen die Süsswasserperlenindustrie. Durch Umweltverschmutzung anliegender Fabriken und starker Zersiedelung verschwand der umfangreiche Süsswassermuschelbestand am japanischen Biwasee sehr schnell. Die Produktion kam zu erliegen.
Die chinesische Süsswasserperlenproduktion begann Ende der 60er Jahre. Seit Ende der 80er und mit Beginn der 90er Jahre kam mit den chinesischen Perlen immer bessere Qualität auf den Markt. Inzwischen ist China dominant in der Züchtung von Süsswasserperlen.
"Hyriopsis schlegeli" ist die am meisten verwendete Süsswassermuschel und stammt aus der Familie der Unionide. Die Aussenseiten sind gewöhnlich braun, die Innenseiten jedoch glatt und weiss. Die Maximalgrösse dieser Muschel kann 30 mal 20 cm betragen.
Süsswasserperlen haben im Gegensatz zu Salzwasserperlen keinen Perlmuttkern. Eine Ausnahme sind die Perlen, die 8 mm Grösse übersteigen. Zur Züchtung kann eine Muschel mit 20 bis 60 Gewebestückchen bestückt werden. Sind ca. eineinhalb Jahre vergangen, ist die Perle ca. 3 mm gross. Nach drei Jahren können bereits 7 mm erreicht sein. Grösser als 7 mm werden Süsswasserperlen nur, wenn länger als vier Jahre gewartet wird. Folgende Farben können auftreten: weiss, creme, champagner, orange-rosa, lila, hellviolett, dunkelbraun und braun. Die Formen reichen von oval, eiförmig, knopfartig, tropfenförmig bis kartoffelförmig. Absolut selten sind vollkommen runde, grosse Perlen.

2. Akoya Zuchtperlen:

Da die Mutterauster nur verhältnismäßig klein ist, erreichen Akoyaperlen (Salzwasserperlen) im Allgemeinen eine Grösse von 2 bis 9 mm. Zur Herstellung einer Perlenkette werden meistens 6 - 8 mm große Akoyaperlen verwendet. Vorerst in Japan gezüchtet, wurden die so genannten Akoyaperlen die herkömmlichen Perlen für fast ein Jahrhundert. Bis in die 90er Jahre war Japan uneingeschränkter Produzent in der Akoyaperlenzucht. China begann jedoch in den 90er Jahren Mengen zu produzieren, die für die japanische Perlenindustrie eine grosse Konkurenz darstellen. Pinctada fucata martensii ist der wissenschaftliche Name der zweischaligen Muscheln der Familie Pteriidae, die zur Züchtung von Akoyaperlen verwendet werden. Wie bei Südseeperlen wird auch bei diesen Perlen ein kugelrunder Perlmuttkern gemeinsam mit einem kleinen Stück fremden Mantelgewebes behutsam in die Wirtsauster eingesetzt. Es können im Gegensatz zur Süsswasserperle zur gleichen Zeit jedoch nur zwei bis maximal vier Kerne eingesetzt werden. Akoyaperlmuscheln werden nach dem Ernten nicht wieder bekernt. Unbehandelt sind die Hauptfarben creme, gelb und grün, wogegen die Akoyaperlen hauptsächlich in weiss, silber, rosa und champagner in den Schaufenstern liegen. Dies ist das Ergebnis eines Bearbeitungsvorganges, bei dem Unreinheiten ausgebleicht werden. Folgende Formen treten auf: Oval, knopf-, tropfen- und barockförmig. Der Wert von Akoyaperlen richtet sich vor allem nach Grösse, Form, Farbe, Glanz und Beschaffenheit der Oberfläche. Eine aussergewöhnlich gute Halskette kann bei einer durchschnittlichen Perlengrösse von 8 bis 9 mm durchaus mehrere tausend Dollar kosten.

3. Tahiti Zuchtperlen:

Südseeperlen, eingeschlossen die berühmten Tahitiperlen, erkennt man sehr schnell an ihrer Grösse. Sie variieren zwischen 9 und 17 mm. Die Perlmuttschicht um den eingepflanzten Perlmuttkern ist meistens sehr dick und gesund. Dadurch wird die Naturfarbe, der Glanz und die Schönheit erhalten. Diese Perlen bedürfen keiner künstlichen Aufbesserung, deswegen werden sie auch als "Königin der Perlen" geschätzt. Die Südsee Perlen werden in zwei Hauptgruppen unterschieden, hell und dunkel. Die Perlen der weißen Art werden in einer Muschel namens "Pinctada maxima" gezüchtet. Aufgrund der Größe und des Gewichtes; sie können bis zu 5 Kilogramm schwer werden; werden auch dementsprechend große Perlen gezüchtet. Perlen der dunklen Art werden durch die Muschel "Pinctada margaritifera" erzeugt. Wegen der hervorragenden Eigenschaften dieser Muschelart gilt deshalb Tahiti zu den auserwählten Erzeugern dieser weltbesten schwarzen Perlen. Im Gegensatz zu Süß- und Salzwasserperlen kann bei einer Südseeperle nur 1 Kern eingesetzt werden. Viele der bekernten Austern stossen ihr Implantat jedoch wieder ab. Auch sind von ca. 100 aus Wirtsaustern geernteten Südseeperlen nur sehr wenige vollkommen rund. Bei Südseeperlen gibt es eine sehr breite Skala von Farben, silberweiss bis dunkles Gold, einschliesslich rosa, creme, champagner, gelb, grün und blau. Desweiteren können pechschwarz, pfauengrün, grün, blau, braun, rot und gelb auftreten. Südseeperlen erreichen weltweit hohe Preise. Für manchen kompletten Halsschmuck muss man schon bereit sein, Zehntausende Dollar auszugeben.